CDU und die Wahl 2025: Der Weg ins Kanzleramt – vorgezeichnet, aber steinig
Nach einer Legislaturperiode in der Opposition scheint die Christlich-Demokratische Union/Christlich-Soziale Union (CDU-CSU) kurz davor zu stehen, die vorgezogenen Parlamentswahlen im Februar 2025 zu gewinnen, und alles deutet darauf hin, dass der künftige Kanzler des Landes Friedrich Merz heißen wird.
Merz ist ein scharfer Gegner der Ampelkoalition, seit er 2021 Partei- und Fraktionsvorsitzender geworden ist und vertritt ein Programm, das dem der SPD in allen Punkten - mit Ausnahme der Rentenfrage - und dem Programm der Grünen mit Ausnahme der außenpolitischen Fragen radikal entgegengesetzt ist. Merz, der seit Jahrzehnten den rechten Flügel der CDU verkörpert, versucht, dem Aufstieg der AfD entgegenzuwirken, indem er auf ein Programm setzt, das wirtschaftlich liberal und sozial konservativ ist. Dieser angekündigte Sieg findet jedoch in einem äußerst schwierigen Kontext für die zukünftige Regierung statt, wie auch immer sie aussehen mag. Zahlreiche Herausforderungen, insbesondere die Zuwanderung, die wirtschaftliche Flaute des Landes, die Schuldenkrise und die Ukraine-Krise, werden sowohl die Kampagne der CDU als auch ihren Handlungsspielraum bestimmen, wenn sie wieder an die Macht kommt. Diese Wahl verspricht demnach eine der ideologisch polarisiertesten Wahlen seit Jahren zu werden und die Bildung zukünftiger Koalitionen mit der SPD oder den Grünen zeichnet sich als besonders schwierig ab.
Martin Baloge promovierte in Politikwissenschaft an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne und ist Donzent an der Katholischen Universität Lille in der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften (Labor MUSE). Kürzlich veröffentlichte er »Leben und Tod der Vermögensteuer. Die Kämpfe um die Interessenvertretung in der Nationalversammlung und im Bundestag« (Éditions de la Maison des sciences de l’Homme, 2022) sowie »Politik in Deutschland« (Éditions La Découverte, 2024).
Diese Publikation ist auf Französisch verfügbar (PDF): "La CDU lors des élections de 2025 : un chemin tracé vers la chancellerie, mais parsemé d’embûches"
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Notes du Cerfa, Nr. 181, Februar 2025
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