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Deutschland auf der Suche nach einer Afrika-Strategie

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Anfang des Jahres 2014, kurz nach Amtsantritt der schwarz-roten Bundesregierung im Dezember 2013, entzündete sich in Deutschland eine Debatte um die Zukunft der deutschen Afrikapolitik. Als Konsequenz dieser öffentlichen Debatte wurde eine neue Afrika-Strategie erarbeitet, die im Mai 2014 unter dem Titel „Afrikapolitische Leitlinien der Bundesregierung“ präsentiert wurde. Diese Note du Cerfa stellt die jüngste Debatte in den Kontext vergangener Diskussionen um die deutsche Afrikapolitik und analysiert die angekündigte Neuorientierung der deutschen Politik auf dem Kontinent. Dabei analysiert sie vergleichend das „Afrika-Konzept“ der Bundesregierung von 2011 und das Strategie-Papier von 2014.

Zunächst gibt die Analyse einen kurzen Überblick über die deutsche Afrika-Debatte seit Anfang des 21. Jahrhunderts, die durch starke Veränderungen hinsichtlich der Wahrnehmung des afrikanischen Kontinents geprägt war. Dabei zeigt sich, dass es trotz des Bedeutungsanstieg Afrikas in der deutschen Außenpolitik an einer übergreifenden Strategie für den afrikanischen Kontinent mangelte. Dies sollte sich im Jahr 2011 mit der Veröffentlichung des „Afrika-Konzepts“ der schwarz-gelben Bundesregierung ändern. Das Konzept kündigte zwar an, die Zusammenarbeit der verschiedenen Ministerien besser koordinieren zu wollen, dies wurde allerdings in der Praxis nur unzureichend umgesetzt. Weiterhin verfolgten die unterschiedlichen Ministerien, teilweise auch aufgrund der unterschiedlichen politischen Couleur der jeweils zuständigen MinisterInnen, ihren eigenen Kurs. Folglich wurde das Kohärenzproblem der deutschen Afrikapolitik kaum gemindert und Zielkonflikte zwischen bestimmten Politikbereichen traten weiterhin deutlich zu Tage.

Die im Mai 2014 veröffentlichten „Afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung“ geben - wie das bereits 2011 veröffentlichte „Afrika-Konzept“ - einen guten Überblick über die deutschen Aktivitäten in Afrika, es mangelt jedoch weiterhin an einer klaren thematischen und regionalen Prioritätensetzung. Dennoch manifestiert sich in diesem Dokument eine Entwicklung der deutschen Politik gegenüber dem afrikanischem Kontinent: Im sicherheitspolitischen Bereich zeichnet sich ein strategisches Profil deutscher Politik in Afrika ab. Oberstes Ziel bleibt es, die Bemühungen der Afrikanischen Union und der afrikanischen Regionalorganisationen zur Krisenbearbeitung finanziell und logistisch fördern zu wollen. Allerdings zeigt sich die Bundesregierung zunehmend bereit, darüber hinaus auch eigene Soldaten auf den afrikanischen Kontinent zu entsenden. Dabei setzt Berlin vor allem auf die Teilnahme an militärischen Ausbildungsmissionen wie derzeit in Mali und Somalia. Robustere Einsätze, wie im Falle der deutschen Beteiligung an der EU-Militäroperation in der DR Kongo, oder gar Kampfeinsätze, wie derzeit von Frankreich in der Sahel-Region (Operation Barkhane) durchgeführt, sind sowohl gemäß dem Text der Leitlinien als auch der Äußerungen zahlreicher deutscher Politiker derzeit keine Option.

Dr. Tobias Koepf ist seit Juli 2014 Associate Fellow im Programm Frankreich/deutsch-französische Beziehungen der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP).

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Deutschland auf der Suche nach einer Afrika-Strategie

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La Pariser Platz (place de Paris), du côté est de la porte de Brandebourg à Berlin, Allemagne
Comité d'études des relations franco-allemandes (Cerfa)
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Le Comité d'études des relations franco-allemandes (Cerfa) a été créé en 1954 par un accord intergouvernemental entre la République fédérale d’Allemagne et la France, afin de mieux faire connaître l'Allemagne en France et analyser les relations franco-allemandes y compris dans leurs dimensions européennes et internationales. Dans ses conférences et séminaires, qui réunissent experts, responsables politiques, hauts décideurs et représentants de la société civile des deux pays, le Cerfa développe le débat franco-allemand et suscite les propositions politiques. Il publie régulièrement des études à travers deux collections : les « Notes du Cerfa » et les « Visions franco-allemandes ». 

Le Cerfa entretient des relations étroites avec le réseau des fondations et des think tanks allemands. En plus de ses activités de recherche et de débat, le Cerfa promeut l’émergence d’une nouvelle génération franco-allemande à travers des programmes de coopération originaux. C'est ainsi qu'en 2021-2022, le Cerfa a conduit un programme sur le multilatéralisme avec la Fondation Konrad Adenauer de Paris. Ce programme s'adresse à des jeunes professionnels des deux pays intéressés par les enjeux du multilatéralisme dans le contexte de leurs activités. Il a couvert une large gamme de thèmes relatifs au multilatéralisme, tel que le commerce international, la santé, les droits de l’homme et la migration, la non-prolifération et le désarmement. Auparavant, le Cerfa avait participé au dialogue d’avenir franco-allemand, co-piloté de 2007 à 2020 avec la Deutsche Gesellschaft für auswärtige Politik (DGAP) et soutenu par la Fondation Robert Bosch, ou encore le groupe Daniel Vernet (anciennement Groupe de réflexion franco-allemand) qui avait été fondé en 2014 à l’initiative de la Fondation Genshagen.

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