Was ist links und für wen? Die Linke im Ringen um ihre Identität
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Auf ihrem Online-Parteitag Ende Februar 2021 gab sich Die Linke einen neuen Parteivorstand. Das neue Führungsteam soll die Partei nicht nur in die Bundestagswahl im September führen, sondern danach auch in eine Mitte-Links-Regierung auf Bundesebene.

Oder doch nicht? Begleitet wurde der Parteitag nämlich von Streit über den Kurs der Partei und ihre Identität. Dass die Frage, was linke Politik ist und für wen die Partei eigentlich steht, wenige Monate vor der Bundestagswahl offenbar noch nicht hinreichend beantwortet ist, wäre für andere Parteien ein Alarmzeichen. Bei der Linken reflektiert der Hang zur Kontroverse aber nicht nur die berüchtigte Tendenz linker Parteien zum Flügelstreit. Er ist auch ein Resultat der historischen Ursprünge der Partei. Dazu kommt die Tatsache, dass sich auch die politischen Parteien in Deutschland nicht den zunehmend brisanten identitäts- und gesellschaftspolitischen Konflikten entziehen können, mit denen politisch Parteien überall in der westlichen Welt zu kämpfen haben. Wie hält es Die Linke also mit dem Regieren? Worin sieht die Partei ihre vornehmliche Aufgabe? Und welche innerparteilichen Gruppen geben hierauf welche Antworten?
Dr. Thorsten Holzhauser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart. Er wurde mit einer Arbeit zur politischen Integrationsgeschichte der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) im vereinten Deutschland promoviert und beschäftigt sich seither mit der Entwicklung der Partei Die Linke und der deutschen Parteienlandschaft.
Diese Publikation ist auch auf Französisch verfügbar: "Quelle gauche en Allemagne ? Le parti Die Linke en pleine crise identitaire" (pdf).
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