Die Frankreichstrategie des Saarlandes. Ein deutsches Bundesland auf dem Weg zu einer gelebten europäischen Mehrsprachigkeit

Mit der Frankreichstrategie hat sich das Saarland im Jahr 2014 auf den Weg gemacht, innerhalb einer Generation zu einer leistungsfähigen mehrsprachigen Region deutsch- französischer Prägung zu werden.

Französisch soll als Verkehrssprache neben die Mutter- und Amtssprache Deutsch treten und von Englisch und weiteren Fremdsprachen ergänzt werden.
Mit dem Motto "Mehr Sprachen – mehr Chancen" begann das von der deutsch-französischen Versöhnung besonders geprägte Bundesland seine europäische Ausrichtung weiter zu vertiefen. Es entwickelt sich so zum einzigen mehrsprachigen Bundesland der Bundesrepublik Deutschland und zu einer Referenzregion gelebter europäischer Mehrsprachigkeit.
Wie kann ein derartig grundlegender Veränderungsprozess einer ganzen Region gelingen? Wie wird es möglich, dass aus einem Vorschlag der Landesregierung letztendlich ein gesamtgesellschaftliches Projekt wird, das von Bevölkerung, Wirtschaft, Kommunen, Institutionen und Organisationen mitgetragen und vorangetrieben wird? Welche Fortschritte werden auf dem Weg in die Mehrsprachigkeit gemacht und wie werden sie erreicht? Was bleibt noch zu tun und in welchen Bereichen müssen die Anstrengungen noch verstärkt werden? Welche weiteren Perspektiven zeigen sich?
Auf diese Fragen gibt der Text Antworten und zeigt wie durch den Vorschlag einer starken Zukunftsvision und kontinuierliche partizipative Prozesse letztendlich Bewegung und Veränderung im ganzes Land entsteht und alle gesellschaftlichen Gruppen in großer Breite gemeinsam aus der Vision ein konkretes Entwicklungs- und Zukunftsziel für die Region gestalten - mit politischem und wirtschaftlichem Erfolg nicht nur im lokalen, regionalen und grenzüberschreitenden Kontext, sondern auch auf nationaler, europäischer Ebene und darüber hinaus.
Christine Klos wirkt seit 2012 als Leiterin der Abteilung Europa, internationale Zusammenarbeit, Frankreich und Frankreichstrategie in der saarländischen Landesverwaltung.
Karl Terrollion ist seit 2019 Leiter des Verbindungsbüros des Saarlandes in Paris, zuständig für regionale Partnerschaften und die deutsch-französische Zusammenarbeit („Frankreichstrategie“) innerhalb der Abteilung für europäische Angelegenheiten des Saarlandes.
Diese Publikation ist auch auf Französisch verfügbar: "La « Stratégie France » de la Sarre : un Land sur la voie d’un plurilinguisme européen en action" (pdf).
Inhalte verfügbar in :
ISBN/ISSN
Verwendung
So zitieren Sie diese VeröffentlichungTeilen
Laden Sie die vollständige Analyse herunter
Auf dieser Seite finden Sie eine Zusammenfassung unserer Arbeit. Wenn Sie mehr Informationen über unserer Arbeit zum Thema haben möchten, können Sie die Vollversion im PDF-Format herunterladen.
Die Frankreichstrategie des Saarlandes. Ein deutsches Bundesland auf dem Weg zu einer gelebten europäischen Mehrsprachigkeit
Verwandte Zentren und Programme
Weitere Forschungszentren und ProgrammeMehr erfahren
Unsere VeröffentlichungenWartet Frankreich auf Friedrich Merz?
In den vergangenen Wochen hat sich Friedrich Merz wiederholt für eine engere deutsch-französische Zusammenarbeit ausgesprochen. Wie viel Veränderung könnten seine Appelle tatsächlich bewirken?
Bündnis 90/die Grünen als Bündnispartei? Das Ende einer Illusion
Auf der Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden im November 2024 kürten die Delegierten Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten für die vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar 2025. Die vor fünfundvierzig Jahren gegründete Protestpartei ist heute fest in der deutschen politischen Landschaft etabliert. Nach dem Zusammenbruch der Ampelkoalition setzen die Grünen auf einen personalisierten Wahlkampf und bedienen einen optimistischen Diskurs, der auf die Gewährleistung eines guten, sozialen und gerechten Lebens ausgerichtet ist.
Der Aufstieg der AfD und die Wahl der Radikalität
Nach ihrer Gründung 2013 hat sich die AfD im Zuge von Krisen kontinuierlich radikalisiert. Seit dem massiven Zustrom von Migranten nach Deutschland 2015/2016 positioniert sie sich als virulente Anti-Migrationspartei und baut ihre Stellung im politischen System Deutschlands, insbesondere in den Parlamenten, stetig aus. Zwar ist sie vor allem in den östlichen Regionen, wo sich ihre wichtigsten Hochburgen befinden, stark verankert, doch zieht sie auch im Westen immer mehr Wählern an. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer globalen Normalisierung der extremen Rechten und eines nationalen Kontextes, der von einer starken wirtschaftlichen und politischen Destabilisierung geprägt ist.
Die FDP vor den deutschen Bundestagswahlen: Eine Partei im Kampf ums Überleben
Die Freie Demokratische Partei (FDP), die sich vor den vorgezogenen Wahlen 2025 in großen Schwierigkeiten befindet, versucht nach dem Zerbrechen der Koalition mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und den Grünen wieder auf die Beine zu kommen. Durch ihre zwischen Regierung und Opposition schwankende Positionierung hat sie an Glaubwürdigkeit verloren und kämpft darum, die Fünf-Prozent-Hürde zu erreichen.