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Seit Juli 2015 ist die Bundesrepublik zum Ziel eines außergewöhnlich hohen Zuzugs von Schutzsuchenden geworden. Dieser Zuzug wurde seitdem zum alles dominierenden politischen und gesellschaftlichen Thema.
Im Laufe der Zeit wurde die Auseinandersetzung um den Umgang mit den Flüchtlingen immer konflikthafter ausgetragen, auch innerhalb der Regierung. In der Bevölkerung gab und gibt es auf der einen Seite große Unterstützung für die Aufnahme der Flüchtlinge. Die Bilder der Bürger am Münchener Hauptbahnhof Anfang September 2015, die Flüchtlinge applaudierend empfingen und sie spontan mit Getränken und Lebensmitteln versorgten, gingen um die Welt. Auf der anderen Seite ist die Zahl von Übergriffen auf Flüchtlingsunterkünfte stark angestiegen.
Für Deutschland bedeutet der hohe Zuzug eine immense gesellschaftliche Herausforderung. Da 2015 etwa die Hälfte aller Asylsuchenden als schutzbedürftig anerkannt wurde und eine Aufenthaltsrecht erhält, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine sehr große Zahl von Flüchtlingen längerfristig oder sogar dauerhaft in Deutschland bleiben werden. Dies bietet zum einen Chancen, angesichts der demografischen Alterung der deutschen Gesellschaft und zunehmender Fachkräfteengpässe. Zum anderen bedeutet es aber eine enorme Integrationsaufgabe, mehrere hunderttausend Personen aus einem entfernten Kulturkreis und mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen auf die Partizipation an Arbeitsmarkt und Gesellschaft vorzubereiten.
Diskussion mit
- Manuel Bougeard, Soziale Angelegenheiten, Französische Botschaft in Deutschland
- Stephan Dünnwald, Bayrischer Flüchtlingsrat
- Marcus Engler, Mitglied Netzwerk Flüchtlingsforschung ; Consultant UNHCR Deutschland
Vorsitz: Nele Katharina Wissmann, Studienkomitee für deutsch-französische Beziehungen (Cerfa), Ifri
Simultanübersetzung Deutsch-Französisch
Dieses Panel wird gmeinsam mit der Maison Heinrich Heine im Rahmen der Konferenzreihe "Paix et migration : penser le monde autrement" (31. März - 2. April 2016) veranstaltet.