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Mali : Lücke im System

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Beim Einsatz in Mali fehlt es Frankreich an Überwachungstechnologie - nur zwei Aufklärungsdrohnen hat Paris in Westafrika im Kampf gegen die Islamisten im Einsatz. Dieses Manko, das durch den Einsatz von US-Drohnen wettgemacht werden soll, offenbart die Versäumnisse der europäischen Rüstungspolitik.

Eigentlich hat Frankreich derzeit die militärische Führungsrolle beim Einsatz in Mali. Ein Manko hat Frankreichs Mission in Westafrika allerdings: Den Franzosen stehen gerade einmal zwei Drohnen für die Überwachung des riesigen Wüstengebietes im Norden Malis zur Verfügung, in das sich die Islamisten möglicherweise zurückgezogen haben. Diese militärische Lücke könnten nun die US-Streitkräfte schließen.

Wie US-Regierungsmitarbeiter bestätigten, plant das Pentagon den Einsatz von Drohnen vom Typ „Predator“ oder „Reaper“. Diese Drohnen können zwar auch bewaffnet werden, sollen aber in Westafrika nicht mit Waffen bestückt sein. Sie sollen zunächst nur Terroristen des Netzwerks „Al Qaida im Islamischen Maghreb“ aufspüren. Als Standorte sind Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso denkbar.

Völlig überraschend ist der neuerliche Westafrika-Einsatz der USA, die in der Vergangenheit bereits mit zweifelhaftem Erfolg malische Truppen ausgebildet haben, nicht. Bereits im vergangenen Oktober hatten amerikanische und französische Experten in Paris die Sicherheitslage in der Sahelzone und insbesondere in Mali erörtert. Bei dem zweitägigen Treffen, an dem Militärvertreter und Diplomaten beider Seiten teilnahmen, ging es auch um Möglichkeiten der militärischen Überwachung in der Sahelzone. Die Franzosen kündigten damals an, zwei Überwachungsdrohnen von Afghanistan nach Westafrika zu verlegen. Und auch auf der US-Seite richtete sich das Augenmerk nach demtödlichen Angriff auf das amerikanische Konsulat im libyschen Bengasi verstärkt auf die Umtriebe der Islamisten in Nord- und Westafrika. Der tödliche Einsatz von US-Kampfdrohnen gegen Terroristen in Pakistan und im Jemen hat Washington international indes bereits viel Kritik eingebracht.

Dass das Pentagon die Pariser Aufklärungslücke in Westafrika schließt, liegt auch an den Versäumnissen europäischer Rüstungspolitik. Die USA sind mit Israel führend bei der Entwicklung der Drohnen-Technologie. Zu lange, kritisiert Etienne de Durand, Direktor des Zentrums für Sicherheitsstudien im Pariser Außenpolitik-Thinktank Ifri, hätten Staaten wie Frankreich, Großbritannien oder Deutschland mit der Entwicklung eigener Aufklärungssysteme gezögert. Der Experte wagt keine Prognose, ob es künftig zu einer französisch-britischen Rüstungszusammenarbeit, einer Kooperation zwischen Paris, Berlin und London bei der Drohnen-Entwicklung oder zu einer französischen Weiterentwicklung israelischer oder amerikanischer Modelle kommt. „Aber bis zum Sommer“, sagt Durand, „muss sich Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian entscheiden.“

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Etienne de DURAND

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Chercheur et Directeur du Centre des études de sécurité de l'Ifri de 2006 à 2015

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